Samstag, 27. März 2004
"Eighteen 'til I..."
Hat sich eigentlich schon mal einer von Euch gefragt, was aus
Mr. Bryan 'eighteen til I die' Adams geworden ist? Nein?
Egal..

Jedenfalls, der rockt noch, im Gegensatz zu seinem Publikum. Und wie. Ich war auch eher skeptisch und hatte damit gerechnet, dass er auf die Buehne getragen wird, dem war aber nicht so, da sprang er ganz munter selbst drauf rum. Da ich vor dem Konzert ausgerechnet hatte, dass der Herr nun auch schon ueber vierzig sein muesste, hatte ich das eher weniger erwartet. Rockstars in diesem Alter sind, je nach Lebensfuehrung, ja manchmal nicht mehr ganz so vital. Im Gegensatz zu, hmm, sagen wir mal, um in dieser Altersklasse zu bleiben, Glenn Danzig, sah er aber im Gesicht noch recht frisch aus und war auch sehr gut bei Stimme.
So spielte er knapp zwei Stunden lang in der vielleicht zu einem Drittel gefuellten Dunkin' Donuts Arena, welche ungefaehr das Format der Stadthalle zu R. hat, seine Hits und hatte scheinbar Spass. Den hatte ich auch und ging somit zufrieden nach Hause. Ohne Pfeifen in den Ohren, den hier kann es sich kein Konzertveranstalter erlauben, zu weit aufzudrehen. Koennte ja jemand klagen.. .
Noch ein Wort zum Ticketpreis: im Vergleich zu deutschen Verhaeltnissen halte ich 30$ fuer ein Bryan Adams Konzert fuer einen fairen Preis.
Und das bereits ohne Beruecksichtigung des fuer mich guenstigen Wechselkurses...

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A Day in the Life
[Director's Cut: new, better & improved ass-kickin' version ;o)]
- featuring 42 new and previously unreleased words -

Vielleicht mag sich der ein oder andere fragen, wie so ein ganz normaler Arbeitstag fuer mich aussieht. Hier nun die verblueffende, schockierende Antwort!

Fuer gewoehnlich stehe ich so um acht auf, das haengt meist davon ab, wie lang der vorhergehende in den aktuellen Tag hineingereicht hat. . Um neun verlasse ich mein Domizil (fuenf Schlafzimmer, vier Baeder, Wohnkueche und ein durch einen Kamin geteiltes, grosses Wohnzimmer) und bewege mich zu Fuss von der huebsch anzusehenden Eastside in Richtung Downtown.

Relativ schnell bin ich auf der Benefit Street, die quasi das alte Downtown darstellte, bevor sich dieses auf die andere Seite das Flusses verlagerte. In dieser Strasse stehen einige der aeltesten Haeuser Nordamerikas, was fuer die Einheimischen eine recht grosse Bedeutung hat. Aus pointentechnischer Sicht macht es sich an dieser Stelle besonders gut zu erwaehnen, dass das gesamte Areal in den 70ern bereits kurz vor dem Abriss stand... Aber, wo war ich? Bei den aeltesten Haeuser Nordamerikas, richtig. Gut, soweit ich gesehen habe, ist keines dieser Haeuser aelter als 200 Jahre, aber, wenn eine recht junge Nation ausser einem Unabhaengigkeits- und einem Buergerkrieg sowie ein paar schmutzige Episoden, an die sie lieber nicht erinnert werden will, nicht viel an Geschichte vorzuweisen hat, ist das doch schon mal was. Da die Benefit noch relativ hoch liegt, bietet sich immer wieder ein schoener Ausblick auf die City und das Statehouse von Rhode Island. Dieses besitzt angeblich die zweitgroesste selbsttragende Mamorkoppel der Welt, nach..
genau, dem Petersdom in Rom.
So ziemlich am Ende meines Weges durch die Benefit Street befindet sich die hochangesehene Rhode Island School of Design. Ein Stueckchen weiter schliesst sich der Campus der Brown University an, eine der renomiertesten Universitaeten der USA ueberhaupt; Ivy-League halt.

Downtown Providence war bis vor wenigen Jahren eine sehr ueble und heruntergekommen Raeubergegend, ist nun aber wieder schick und bereits zum Grossteil saniert. Einen wesentlichen Anteil daran soll der vorletzte Buergermeister haben, dem ob seiner Verdienste um die Stadt sehr viele Einwohner immer noch sehr dankbar sind. Dieser Amerikaner italienischer Abstammung sitzt zur Zeit uebrigens eine fuenfjahrige Haftstrafe wegen Korruption ab...
Mein Weg durch Downtown fuehrt mich hauptsaechlich entlang der Westminster Street, vorbei am hoechsten Gebaeude der Stadt, dessen Lichterkranz je nach Tageslage in einer anderen Farbe leuchtet. Beispielsweise mal gruen (St. Patrick's Day) und manchmal auch rosa (Christopher Street Day). Erwaehnenswert auch: ein 'Superman-Building' genannter Art-Deco 'Wolkenkratzer', an dem uebrigens die beruehmte King-Kong Szene gedreht wurde, die Arcade - die aeltesten Mall des Kontinents - und jede Menge schoene, sanierte Gebaeude. An den oertlichen Rekrutierungsbueros von Army ("Adventure - Experience - Money for College" )und Air Force vorbei erreiche ich schliesslich gegen halb zehn das Office und bin damit oft der Erste dort. Je nach dem, ob ich noch was zum Fruehstuecken gefunden bzw. mir die Zeit dafuer genommen habe fuehrt mich mein Weg vorher noch zu Dunkin' Donuts, wo ich mir meist einen Apple Pie und 'nen grossen Kaffee hole. Der ist zwar nicht sonderlich stark, aber er schmeckt. Und wir wollen ja keine grossen Ansprueche stellen..

Entgegen meiner durch Dilbert-Cartoons gepraegten Erwartungshaltung habe ich ein richtiges Buero (kein Cubicle!), zur Zeit sogar fuer mich alleine, mit Fenster (!!) welches sich, wie hier ueblich, natuerlich nicht oeffnen laesst. Warum auch, gibt ja eine Klimaanlage..
Irgendwann zwischen eins und zwei mache ich gewoehnlich Mittag. Dafuer gibt es im Prinzip drei Moeglichkeiten:
1. meine Chefin zeigt mir, wo es etwas halbwegs vernuenftiges zu Essen gibt.
2. Ich habe mir was mitgebracht oder im Kuehlschrank steht noch was rum.
3. Ich hole mir, zusammen mit dem ein oder anderen deutschen Kolonisten, die uebliche Dosis Junk-Food.
So wie heute, ein Double Quarterpounder (with Cheeese!) und ein McChicken von McDoof, falls das jemanden interessiert.

Nach dem Essen wird weitergearbeitet, unterbrochen durch gelegentliches Kaffee holen oder pluendern des Suessigkeitenautomaten. Der Kaffee in der Firma ist zwar nich soo toll, und zu schwach sowieso, aber etwas Koffein ist ja doch drin, und ich brauche das halt.. ;o)
Zwischen halb sieben und sieben verlasse ich das Office und begebe mich wieder in mein Domizil. Meist wird abends noch irgendwas angestellt, Donnerstags geht's zum Beispiel ins GCBs, einen Studentenclub der Brown. Da gibt's dann schonmal so lustige Spielchen wie Dart-Masters: EU vs. Suedamerika. Und Billardtische haben die gluecklicherweise auch. Davon aber an anderer Stelle mehr. Und falls ich abends mal nichts anstelle, bisher der seltenere Fall, widme ich mich meinen Studien der 'amerikanischen Kultur'.

Zum Beispiel mittels dieses knapp hundertkanaeligen Bildschirmgeraetes. ;o)

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