Mittwoch, 28. April 2004
Die Banane und die Erdnussbutter
Heute Abend, der Herr E., unser amerikanischer Mitbewohner Jeff und ich stehen in der Kueche. Jeff schnappt sich eine Banane, schaelt sie und faengt an, sie mit Erdnussbutter (!) zu bestreichen.

Herr E.: "Jeff, what are you doing?!"

Jeff: "Mhhmm, I like the banana with peanut butter.
Usually, I add some mustard and wrapp it with ham."

[Abgang Jeff ins Wohnzimmer]

Herr E.: "..."

M.: "..."

M. [zu Herrn E.]: "Sag mal, das mit dem Senf und dem
Schinken, das war doch ein Witz, oder?"

Herr E. [zu Jeff]: Aehm, Jeff? Just to make it clear.. that thing with the mustard and the ham... that was a joke, wasn't it?!"

Jeff: "Yepp. Mhhhuhahahaha!!!"

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Cinema, Pencil, and Two Russian Guys
War mal wieder im Kino.. ok, schon letzte Woche, und zwischenzeitlich auch schon in drei anderen Filmen (die Kommentare folgen demnaechst irgendwann auf der bekannten Seite..), aber dieses Mal war's anders. Ich war im Avon - Cinema, einem alternativen Kino (ja, sowas gibt's auch hier!) auf der Thayer-Street, dem Mittelpunkt der studentischen East Side (auf der ich ja bekanntlich residiere), ganz in meiner Naehe. Was ich gesehen habe? 'Good bye, Lenin!'.

Geht's wieder? Guuut. ;o)
Also zusammengefasst: ich war fuer einen nicht mehr ganz frischen (!), deutschen(!!) Film mit englischen Untertiteln in einem amerikanischen(!!!) Kino. Also, ich finde sowas lustig.. Zwischenzeitlich habe ich mir noch ueberlegt, warum der damals an mir vorbeigegangen ist, dass mag mit meiner generellen Ignoranz gegenueber deutschen Filmen zusammenhaengen. Diese hat im Prinzip ihre Berechtigung, im Falle von 'Good bye, Lenin!' ist sie aber unangebracht, denn der war klasse. Muss ich nicht extra erwaehnen, die meisten von Euch haben den sowieso gesehen.
Ich hatte dementsprechend sehr viel Spass, die beiden mich umgebenden Russen und die hinter mir sitzenden Polinnen (ok, hauptsaechlich die, die alt genug war) haben auch sehr gelacht. Ansonsten hat sich aber kaum jemand im Saal amuesiert, die anderen Deutschen nur ansatzweise und die Amerikaner eigentlich gar nicht. Dafuer muss man wohl ein paar Jahre 'auf der anderen Seite des Vorhangs' oder 'unter Ossis' verbracht haben (der Herr E. hat die Gags ja auch alle verstanden, war aber nicht mit, da er den Film schon kannte).
Nach dem Kinobesuch ging es noch ins 'Viva', einen Club in der Naehe, um einen abreisenden Brasilianer zu verabschieden. Auf dem Weg dorthin, es war immerhin schon halb zwoelf, stellte ich fest, dass der College Hill Bookshop immer noch geoeffnet war. Tsss.
Wieder zu Hause angekommen, konnte der Herr E. jedoch noch einen drauf setzen. Er zeigte mir den 'Bleistiftanspitzer', den er sich von Jeff, unserem amerikanischen Mitbewohner, ausgeliehen hatte. Dieses Geraet ist ungefaehr so gross wie eine Kaffeetasse, relativ schwer und benoetigt vier handelsuebliche R6 Batterien, um seinen Motor (!) zu betreiben. Da steckt man dann den Bleistift rein und es macht "bzzzz". Danach ist der Bleistift spitz, und wenn derjenige, der den Bleistift da reinsteckt, ein unverbesserliches Spielkind ist (so wie ich), auch nur noch halb so lang..

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Mittwoch, 21. April 2004
Schmerzgrenze
Ein Abend im Tortilla Flats, einer Bar um die Ecke:

[wer das gesagt hat, ist leider nicht mehr nachvollziehbar]:
"Hey Micha, willst Du auch noch was von diesem anderen Bier hier probieren?"

[der Angesprochene]: "Nee danke, miar is' schoan schlecht.."

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Mittwoch, 31. März 2004
Fahrradunfaelle oder: "Wer immer diese Wand da hin gestellt hat, wir werden ihn verklagen!"
Im Gegensatz zum legendaeren 'Uebersteiger' des Herrn E., in Teilen Rhode Islands bereits zur Urban Legend geworden ("Weisst Du noch, damals im Sommer 2002? Dieser grosse, blonde Deutsche [...]?"), gibt es Fahrradunfaelle, die nicht nur fuer einen selbst, sondern auch fuer andere Folgen haben. Und damit letztlich noch groessere fuer den Betreffenden.
So traf ich auf einer Party am letzten Freitag einen Japaner, der es geschafft hat, sich gleich am seinem dritten Tag in den Staaten ordentlich Aerger einzuhandeln. Und das kam so:

Er verlor beim Radfahren leicht die Kontrolle ueber sein Fahrzeug und fuhr dabei dummerweise eine Frau an. Passiert war beiden gluecklicherweise nichts und er gab ihr seine Telefonnummer fuer den Fall, das doch noch was war. Und natuerlich war noch was. Erstmal sturmte er jedoch in seine WG und stammelte dabei staendig "nod goood, nod goood!", was nach Auskunft seines deutschschprachigen Mitbewohners (dessen Nationalitaet zu erklaeren jetzt etwas schwieriger waere) einer gewissen Komik nicht entbehrte. Dieser Mitbewohner sprach auch mit der Dame, als sie dann anrief, wie gesagt, es war ja doch noch was (das Englisch des Japaners war dafuer zu schlecht, noch viel schlimmer als meins..). Das ganze ging dann so (Achtung, filmreif): bei dem Unfall hat sie ihren Lieblingsring verloren, und ist deswegen jetzt psychisch geschaedigt. Und dafuer will sie ihn nun verklagen - klar, was sonst.
Der Herr weilt aber seit Montag wieder im Land der aufgehenden Sonne und erzaehlt dort bestimmt lustige Geschichten aus einem fernen Land, in dem viele Anwaelte auf Erfolgshonorarbasis arbeiten und die Klagefreudigkeit der Einwohner dementsprechend gross ist. Ausserdem ist die Tolaranz der Gerichte gegenueber Dumm-, Bloed- und Unverschaemtheit scheinbar relativ gross, man denke an die Geschichte mit dem heissen Kaffee bei McDoof oder die diversen Klagen, die z.B. aus Deutschland vor US-Gerichte gezerrt werden, da es hier mehr zu holen gibt.
Hmm, vielleicht sollte ich mir den Punkt mit der Unverschaemtheit nochmal durch den Kopf gehen lassen.. "har, har" ;o)
Unserem japanischem Freund hatten wir vorgeschlagen, er soll seine Kontrahentin doch vom Flughafen aus nochmal anrufen, ob er das getan hat, weiss ich leider nicht.

Ein ebenfalls auf der Party anwesender Amerikaner verriet uns noch, wie man den am besten mit solchen Klagedrohungen umgeht:
die finstere Drohung "I'll sue you back!" soll angeblich helfen. Jaja, der gute alte 'Counter-Sue' ... .

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