Samstag, 26. Juni 2004
learning english
Kurz nach meiner Ankunft in Providence, genau genommen an meinem zweiten Tag hier, war ich das erste mal in der Providence Place Mall. Dort gibt es unter anderem einen ziemlich grossen Food Court, d.h. eine Flaeche mit Stuehlen und Tischen, die von Fast Food Theken umgeben ist. Bei Johnny Rockets, einem 'old-style Burgerladen' (ziemlich gut fuer eine Burgerkette) bestellte ich ein Sandwich. Oder besser versuchte es. Ausser Quak-Lauten habe ich dem Mund der Dame, den sie natuerlich auch kaum aufbekommen hat, naemlich nicht viel entnehmen koennen [nebenbei: Herr. E. hat einmal gemeint, dass amerikanisches Englisch fuer Frauen eine sehr unvorteilhafte Sprache ist und die Theorie aufgestellt, dass Amerikanerinnen sich bestimmt auch mit Froeschen verstaendigen koennen. Nunja.. ]. Sie hat mich natuerlich auch nicht verstanden.

Vorgestern, der selbe Ort, die selbe Bedienung wie beim ersten Mal. Uuund? Tja, ich habe sie wunderbar verstanden und sie mich wohl auch, jedenfalls hat sie nicht nachgefragt.
Hmm.. also ich schliesse daraus, dass mein Englisch und meine Faehigkeit Leute zu verstehen, die den Mund nicht aufbekommen beziehungsweise sonstwie komisch sprechen - also Muttersprachler - besser geworden sind. Gut so.


Noch was anderes: Robaet hat mir tatsaechlich eine eigene Kolumne auf seiner Seite gegeben.. Da darf ich meine Erguesse zu betrachteten Filmen hinterlegen. Vielen Dank!!
Wer mag, kann ja mal vorbeischauen:
www.robert-schulz.net

Hmm, ich koennte eigentlich mal wieder ins Kino gehen..

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Mittwoch, 28. April 2004
Cinema, Pencil, and Two Russian Guys
War mal wieder im Kino.. ok, schon letzte Woche, und zwischenzeitlich auch schon in drei anderen Filmen (die Kommentare folgen demnaechst irgendwann auf der bekannten Seite..), aber dieses Mal war's anders. Ich war im Avon - Cinema, einem alternativen Kino (ja, sowas gibt's auch hier!) auf der Thayer-Street, dem Mittelpunkt der studentischen East Side (auf der ich ja bekanntlich residiere), ganz in meiner Naehe. Was ich gesehen habe? 'Good bye, Lenin!'.

Geht's wieder? Guuut. ;o)
Also zusammengefasst: ich war fuer einen nicht mehr ganz frischen (!), deutschen(!!) Film mit englischen Untertiteln in einem amerikanischen(!!!) Kino. Also, ich finde sowas lustig.. Zwischenzeitlich habe ich mir noch ueberlegt, warum der damals an mir vorbeigegangen ist, dass mag mit meiner generellen Ignoranz gegenueber deutschen Filmen zusammenhaengen. Diese hat im Prinzip ihre Berechtigung, im Falle von 'Good bye, Lenin!' ist sie aber unangebracht, denn der war klasse. Muss ich nicht extra erwaehnen, die meisten von Euch haben den sowieso gesehen.
Ich hatte dementsprechend sehr viel Spass, die beiden mich umgebenden Russen und die hinter mir sitzenden Polinnen (ok, hauptsaechlich die, die alt genug war) haben auch sehr gelacht. Ansonsten hat sich aber kaum jemand im Saal amuesiert, die anderen Deutschen nur ansatzweise und die Amerikaner eigentlich gar nicht. Dafuer muss man wohl ein paar Jahre 'auf der anderen Seite des Vorhangs' oder 'unter Ossis' verbracht haben (der Herr E. hat die Gags ja auch alle verstanden, war aber nicht mit, da er den Film schon kannte).
Nach dem Kinobesuch ging es noch ins 'Viva', einen Club in der Naehe, um einen abreisenden Brasilianer zu verabschieden. Auf dem Weg dorthin, es war immerhin schon halb zwoelf, stellte ich fest, dass der College Hill Bookshop immer noch geoeffnet war. Tsss.
Wieder zu Hause angekommen, konnte der Herr E. jedoch noch einen drauf setzen. Er zeigte mir den 'Bleistiftanspitzer', den er sich von Jeff, unserem amerikanischen Mitbewohner, ausgeliehen hatte. Dieses Geraet ist ungefaehr so gross wie eine Kaffeetasse, relativ schwer und benoetigt vier handelsuebliche R6 Batterien, um seinen Motor (!) zu betreiben. Da steckt man dann den Bleistift rein und es macht "bzzzz". Danach ist der Bleistift spitz, und wenn derjenige, der den Bleistift da reinsteckt, ein unverbesserliches Spielkind ist (so wie ich), auch nur noch halb so lang..

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Mittwoch, 31. März 2004
Fahrradunfaelle oder: "Wer immer diese Wand da hin gestellt hat, wir werden ihn verklagen!"
Im Gegensatz zum legendaeren 'Uebersteiger' des Herrn E., in Teilen Rhode Islands bereits zur Urban Legend geworden ("Weisst Du noch, damals im Sommer 2002? Dieser grosse, blonde Deutsche [...]?"), gibt es Fahrradunfaelle, die nicht nur fuer einen selbst, sondern auch fuer andere Folgen haben. Und damit letztlich noch groessere fuer den Betreffenden.
So traf ich auf einer Party am letzten Freitag einen Japaner, der es geschafft hat, sich gleich am seinem dritten Tag in den Staaten ordentlich Aerger einzuhandeln. Und das kam so:

Er verlor beim Radfahren leicht die Kontrolle ueber sein Fahrzeug und fuhr dabei dummerweise eine Frau an. Passiert war beiden gluecklicherweise nichts und er gab ihr seine Telefonnummer fuer den Fall, das doch noch was war. Und natuerlich war noch was. Erstmal sturmte er jedoch in seine WG und stammelte dabei staendig "nod goood, nod goood!", was nach Auskunft seines deutschschprachigen Mitbewohners (dessen Nationalitaet zu erklaeren jetzt etwas schwieriger waere) einer gewissen Komik nicht entbehrte. Dieser Mitbewohner sprach auch mit der Dame, als sie dann anrief, wie gesagt, es war ja doch noch was (das Englisch des Japaners war dafuer zu schlecht, noch viel schlimmer als meins..). Das ganze ging dann so (Achtung, filmreif): bei dem Unfall hat sie ihren Lieblingsring verloren, und ist deswegen jetzt psychisch geschaedigt. Und dafuer will sie ihn nun verklagen - klar, was sonst.
Der Herr weilt aber seit Montag wieder im Land der aufgehenden Sonne und erzaehlt dort bestimmt lustige Geschichten aus einem fernen Land, in dem viele Anwaelte auf Erfolgshonorarbasis arbeiten und die Klagefreudigkeit der Einwohner dementsprechend gross ist. Ausserdem ist die Tolaranz der Gerichte gegenueber Dumm-, Bloed- und Unverschaemtheit scheinbar relativ gross, man denke an die Geschichte mit dem heissen Kaffee bei McDoof oder die diversen Klagen, die z.B. aus Deutschland vor US-Gerichte gezerrt werden, da es hier mehr zu holen gibt.
Hmm, vielleicht sollte ich mir den Punkt mit der Unverschaemtheit nochmal durch den Kopf gehen lassen.. "har, har" ;o)
Unserem japanischem Freund hatten wir vorgeschlagen, er soll seine Kontrahentin doch vom Flughafen aus nochmal anrufen, ob er das getan hat, weiss ich leider nicht.

Ein ebenfalls auf der Party anwesender Amerikaner verriet uns noch, wie man den am besten mit solchen Klagedrohungen umgeht:
die finstere Drohung "I'll sue you back!" soll angeblich helfen. Jaja, der gute alte 'Counter-Sue' ... .

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Freitag, 26. März 2004
A Day in the Life
[Director's Cut: new, better & improved ass-kickin' version ;o)]
- featuring 42 new and previously unreleased words -

Vielleicht mag sich der ein oder andere fragen, wie so ein ganz normaler Arbeitstag fuer mich aussieht. Hier nun die verblueffende, schockierende Antwort!

Fuer gewoehnlich stehe ich so um acht auf, das haengt meist davon ab, wie lang der vorhergehende in den aktuellen Tag hineingereicht hat. . Um neun verlasse ich mein Domizil (fuenf Schlafzimmer, vier Baeder, Wohnkueche und ein durch einen Kamin geteiltes, grosses Wohnzimmer) und bewege mich zu Fuss von der huebsch anzusehenden Eastside in Richtung Downtown.

Relativ schnell bin ich auf der Benefit Street, die quasi das alte Downtown darstellte, bevor sich dieses auf die andere Seite das Flusses verlagerte. In dieser Strasse stehen einige der aeltesten Haeuser Nordamerikas, was fuer die Einheimischen eine recht grosse Bedeutung hat. Aus pointentechnischer Sicht macht es sich an dieser Stelle besonders gut zu erwaehnen, dass das gesamte Areal in den 70ern bereits kurz vor dem Abriss stand... Aber, wo war ich? Bei den aeltesten Haeuser Nordamerikas, richtig. Gut, soweit ich gesehen habe, ist keines dieser Haeuser aelter als 200 Jahre, aber, wenn eine recht junge Nation ausser einem Unabhaengigkeits- und einem Buergerkrieg sowie ein paar schmutzige Episoden, an die sie lieber nicht erinnert werden will, nicht viel an Geschichte vorzuweisen hat, ist das doch schon mal was. Da die Benefit noch relativ hoch liegt, bietet sich immer wieder ein schoener Ausblick auf die City und das Statehouse von Rhode Island. Dieses besitzt angeblich die zweitgroesste selbsttragende Mamorkoppel der Welt, nach..
genau, dem Petersdom in Rom.
So ziemlich am Ende meines Weges durch die Benefit Street befindet sich die hochangesehene Rhode Island School of Design. Ein Stueckchen weiter schliesst sich der Campus der Brown University an, eine der renomiertesten Universitaeten der USA ueberhaupt; Ivy-League halt.

Downtown Providence war bis vor wenigen Jahren eine sehr ueble und heruntergekommen Raeubergegend, ist nun aber wieder schick und bereits zum Grossteil saniert. Einen wesentlichen Anteil daran soll der vorletzte Buergermeister haben, dem ob seiner Verdienste um die Stadt sehr viele Einwohner immer noch sehr dankbar sind. Dieser Amerikaner italienischer Abstammung sitzt zur Zeit uebrigens eine fuenfjahrige Haftstrafe wegen Korruption ab...
Mein Weg durch Downtown fuehrt mich hauptsaechlich entlang der Westminster Street, vorbei am hoechsten Gebaeude der Stadt, dessen Lichterkranz je nach Tageslage in einer anderen Farbe leuchtet. Beispielsweise mal gruen (St. Patrick's Day) und manchmal auch rosa (Christopher Street Day). Erwaehnenswert auch: ein 'Superman-Building' genannter Art-Deco 'Wolkenkratzer', an dem uebrigens die beruehmte King-Kong Szene gedreht wurde, die Arcade - die aeltesten Mall des Kontinents - und jede Menge schoene, sanierte Gebaeude. An den oertlichen Rekrutierungsbueros von Army ("Adventure - Experience - Money for College" )und Air Force vorbei erreiche ich schliesslich gegen halb zehn das Office und bin damit oft der Erste dort. Je nach dem, ob ich noch was zum Fruehstuecken gefunden bzw. mir die Zeit dafuer genommen habe fuehrt mich mein Weg vorher noch zu Dunkin' Donuts, wo ich mir meist einen Apple Pie und 'nen grossen Kaffee hole. Der ist zwar nicht sonderlich stark, aber er schmeckt. Und wir wollen ja keine grossen Ansprueche stellen..

Entgegen meiner durch Dilbert-Cartoons gepraegten Erwartungshaltung habe ich ein richtiges Buero (kein Cubicle!), zur Zeit sogar fuer mich alleine, mit Fenster (!!) welches sich, wie hier ueblich, natuerlich nicht oeffnen laesst. Warum auch, gibt ja eine Klimaanlage..
Irgendwann zwischen eins und zwei mache ich gewoehnlich Mittag. Dafuer gibt es im Prinzip drei Moeglichkeiten:
1. meine Chefin zeigt mir, wo es etwas halbwegs vernuenftiges zu Essen gibt.
2. Ich habe mir was mitgebracht oder im Kuehlschrank steht noch was rum.
3. Ich hole mir, zusammen mit dem ein oder anderen deutschen Kolonisten, die uebliche Dosis Junk-Food.
So wie heute, ein Double Quarterpounder (with Cheeese!) und ein McChicken von McDoof, falls das jemanden interessiert.

Nach dem Essen wird weitergearbeitet, unterbrochen durch gelegentliches Kaffee holen oder pluendern des Suessigkeitenautomaten. Der Kaffee in der Firma ist zwar nich soo toll, und zu schwach sowieso, aber etwas Koffein ist ja doch drin, und ich brauche das halt.. ;o)
Zwischen halb sieben und sieben verlasse ich das Office und begebe mich wieder in mein Domizil. Meist wird abends noch irgendwas angestellt, Donnerstags geht's zum Beispiel ins GCBs, einen Studentenclub der Brown. Da gibt's dann schonmal so lustige Spielchen wie Dart-Masters: EU vs. Suedamerika. Und Billardtische haben die gluecklicherweise auch. Davon aber an anderer Stelle mehr. Und falls ich abends mal nichts anstelle, bisher der seltenere Fall, widme ich mich meinen Studien der 'amerikanischen Kultur'.

Zum Beispiel mittels dieses knapp hundertkanaeligen Bildschirmgeraetes. ;o)

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Freitag, 19. März 2004
"C'mon Moe, it's allready nine o'clock [AM], and I'm not drunk yet!"
Richtig, vorgestern war St. Patricks Day, und da haben einige Leute doch ziemlich am Rad gedreht. Der Lichterkranz am hoechsten Gebaeude hier war gruen und die Kleidung einiger Leute ebenso, diese waren aber meist doch eher blau. Betrunkenes Gegroele in den Strassen war ab dem Mittag zu vernehmen, aus den Kneipen toente Musik und von gruener Sahne auf dem Cappuccino wurde mir ebenfalls berichtet..
Insgesamt also ein feuchtfroehlicher Tag. Und falls sich jemand fragt, was ich gemacht habe: ich war ganz brav und habe gearbeitet. Und abends war ich dann im Kino. Kino? Genau. Meine Pamphlete zum Thema finden sich hier:

http://www.voteonline5.de/forum/user/32049/8.html

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